JA zur Pflegeinitiative am 28.11.2021

Dank gesteigerten Lebensbedingungen und Fortschritten in der Medizin erhöht sich die Lebenserwartung in der Schweiz stetig. Die Kehrseite dieser Entwicklung ist eine starke Zunahme an pflegebedürftigen Menschen. Doch bereits heute herrscht in der Schweiz ein akuter Pflegefachkräftemangel. Derzeit sind zehntausend Stellen in der Pflege unbesetzt und bis 2029 werden 70’000 zusätzliche Pflegende benötigt. Der Pflegefachmangel ist auch ein Problem für die Qualität der Pflege und für die Sicherheit der PatientInnen. 

Laut der neusten Studie des Schweiz. Gesundheitsobservatoriums steigen gut 40 % des Pflegepersonals wieder aus dem Beruf aus. In einer Umfrage von 2019 beklagten 87 % der Pflegenden, dass sie zu wenig Zeit für eine gute Pflege der BewohnerInnen haben und 89 % gaben an, dass sie häufig unter starkem Zeitdruck arbeiten.

In einer Studie der Universität Basel (2019) gab ein Viertel der Pflegenden an, manchmal oder häufig auf die Körperpflege bei den Bewohnenden zu verzichten, weil die Arbeitslast zu hoch ist. Dieser Zeitmangel gefährdet BewohnerInnen, insbesondere auch auf den Intensivstationen. Das bestehende Personal steht unter Druck und Stress, muss ständig einspringen, wird übermässig belastet, wird krank und steigt demzufolge aus dem Beruf aus.

Der Gegenvorschlag des Parlaments reicht nicht aus: Er beschränkt sich auf Investitionen in die Pflegeausbildung. Diese haben aber nur dann eine nachhaltige Wirkung, wenn die ausgebildeten Pflegefachpersonen auch länger im Beruf bleiben als heute. Darum müssen unbedingt auch die Arbeitsbedingungen, die Löhne und der Personalschlüssel in den Spitälern und Pflegeheimen verbessert werden.

Dank der Pflegeinitiative stehen zukünftig genügend diplomierte Pflegefachpersonen für die Betreuung der PatientInnen zur Verfügung, welche langfristig mit Freude im Beruf verbleiben. Das Verhältnis von PatientInnen zu Pflegefachperson kann so zugunsten der Patientensicherheit verbessert werden. Ein JA für die Qualität, ein JA für die Sicherheit, ein JA zur Pflegeinitiative.

  • FERI Mit-Wirkung

    Staat und Wirtschaft werden oft als Konkurrenten dargestellt. Doch beide brauchen einander und wir brauchen beides: einen starken Staat und eine prosperierende Wirtschaft! Als Nationalrätin setze ich mich dafür ein, dass Staat und Wirtschaft die Verantwortung dafür teilen, dass die Bevölkerung gut und selbstbestimmt leben kann. Der Staat soll Anreize für die Wirtschaft setzen, sich sozial und ökologisch zu engagieren. Die Wirtschaft ist aufgefordert, Krippen anzubieten, nachhaltig mit Ressourcen umzugehen, junge Menschen auszubilden, Teilzeitstellen zu schaffen, Stellen für sozial Schwächere anzubieten und Personen mit einem Handicap zu beschäftigen. Und zwar so, dass es für alle Beteiligten Sinn macht. Hier geht es zu meiner beruflichen Tätigkeit, der Einzelfirma FERI Mit-Wirkung.

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