Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung – Volksinitiative

Während sich alle Diskussionen um Gesundheitsreformen, übergewichtige Kinder und explodierende Gesundheitskosten drehen, bleibt das Rauchen von Zigaretten die häufigste Ursache von vermeidbaren Todesfällen und Behinderungen. Das müssen wir ändern und deshalb müssen wir die Einstiegshürden zum Tabakkonsum für Kinder und Jugendliche erhöhen.

57% der Rauchenden beginnen als Minderjährige mit dem Tabakkonsum. Wenn Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren nicht mit dem Rauchen beginnen, werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit ihr Leben lang NichtraucherInnen bleiben. Umso wichtiger ist es, gerade Kinder und Jugendliche vor Werbung zu schützen, die sie dazu animiert, schädliche und abhängig machende nikotinhaltige Produkte zu konsumieren.

Die GegnerInnen der Initiative argumentieren an dieser Stelle gerne mit der freien Wirtschaft, mit dem Umsatzausfall bei Veranstaltern und Werbebranche. Ja, das ist schlimm für die betroffenen Branchen. Besser wäre es, wir hätten schon immer darauf verzichtet und müssten jetzt nicht korrigieren. Aber, der Tabakkonsum verursacht in der Schweiz jährlich soziale Kosten von vier bis fünf Milliarden Franken wegen Produktionsausfällen aufgrund von Krankheit, Arbeitslosigkeit, Invalidität und vorzeitigen Todesfällen. Das ist ein x-faches der Summe, die der Werbewirtschaft und Veranstaltern durch konsequentere Werberichtlinien entgehen würden. Was wollen wir nun? Eine gesunde Bevölkerung oder eine gesunde Werbebranche? Eine Frage, welche während der Pandemiezeit leicht ironisch daherkommt. Aber, die Pandemie geht vorbei und wir werden wieder vermehrt unterwegs sein, einkaufen, Kultur geniessen können und somit wieder mit Werbung in Kontakt kommen. Und in diesem Sinne setzt die Minderheit die Ausrichtung klar auf die gesunde Bevölkerung! Und ist es nicht auch unsinnig, wenn wir unseren Kindern in der Kinderrechtskonvention einerseits das Recht auf das höchstmögliche erreichbare Mass an Gesundheit zugestehen, andererseits aber nichts gegen Tabakwerbung unternehmen, welche die Kinder und Jugendliche zum Tabakkonsum verführen kann?

Es gibt neue Studien über die Verleitung von Jugendlichen zu schädlichem Tabakkonsum und die gesundheitsgefährdende Wirkung von E-Zigaretten, die von der Werbung als «gesunde Alternative» gepriesen werden. In den USA sind bereits mehrere Todesopfer zu beklagen. Die grossen Gesundheitsorganisationen der Schweiz sind sich deshalb einig: Werbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten dürfen Jugendliche nicht zum Rauchen verleiten. Jede Stunde stirbt in der Schweiz mindestens eine Person an den Folgen des Rauchens. Das sind jährlich 9’500 Personen.

Gerade Kinder und Jugendliche sind vulnerabel und besonders empfänglich für die in der Werbung vermittelten Traumwelten, die Coolness, Erfolg und Sexappeal. Deshalb darf Werbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten Kinder und Jugendliche unter keinen Umständen erreichen. Das Initiativkomitee möchte eine gesunde Entwicklung der Kinder und Jugendlichen fördern und damit die Selbst- und Eigenverantwortung stärken. Es ist nicht falsch, auf die Verantwortung der Eltern hinzuweisen. Die Eltern können ihren Kindern im besten Fall einen verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Gesundheit vorleben. Aber es ist etwas scheinheilig, auf die Verantwortung der Eltern hinzuweisen und gleichzeitig Tabakwerbung zuzulassen, die sich auch an Jugendliche richtet. Denn während die Eltern über Gefahren informieren, verspricht die Werbung Abenteuer und grosse Gefühle.

Noch kurz zum Tabakproduktegesetz: Auch der Minderheit ist es bewusst, dass dieses Schritte in die richtige Richtung beinhaltet, diese genügen aber nicht. Daher sagen wir klar Ja zur Initiative, welche das Ziel einer gesünderen Bevölkerung hat und somit die grösste Sparmassnahme für das Gesundheitswesen darstellt, als wir jemals mit Gesetzesrevisionen erreichen würden.

Ich bitte Sie, der Minderheit zu folgen und JA zu sagen zur Initiative.

  • FERI Mit-Wirkung

    Staat und Wirtschaft werden oft als Konkurrenten dargestellt. Doch beide brauchen einander und wir brauchen beides: einen starken Staat und eine prosperierende Wirtschaft! Als Nationalrätin setze ich mich dafür ein, dass Staat und Wirtschaft die Verantwortung dafür teilen, dass die Bevölkerung gut und selbstbestimmt leben kann. Der Staat soll Anreize für die Wirtschaft setzen, sich sozial und ökologisch zu engagieren. Die Wirtschaft ist aufgefordert, Krippen anzubieten, nachhaltig mit Ressourcen umzugehen, junge Menschen auszubilden, Teilzeitstellen zu schaffen, Stellen für sozial Schwächere anzubieten und Personen mit einem Handicap zu beschäftigen. Und zwar so, dass es für alle Beteiligten Sinn macht. Hier geht es zu meiner beruflichen Tätigkeit, der Einzelfirma FERI Mit-Wirkung.

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