Nomination

Ich freue mich, dass ich wieder als Nationalratskandidatin nominiert wurde. Der erste Listenplatz macht mich sehr stolz und ich bin motiviert für die kommenden Wahlkampfaufgaben, aber auch für meine gegenwärtige und zukünftige Arbeit im Parlament.

Rede zur Nomination

Seit gut sieben Jahren gehöre ich zum Nationalratsparlament und habe meinen Themen und Aufgaben gefunden. Einerseits in der (verpönten) GPK, wo es mir gut gefällt und ich je länger je mehr Potential in der Arbeit sehe. Anderseits in der SGK, wo ich thematisch zu Hause bin. Leider werden meine Kernanliegen wie Armutsbekämpfung oder Sozialhilfe nur am Rande auf nationaler Ebene bearbeitet. Gerade deshalb ist es für mich als ehemalige Gemeinderätin wichtig, meine Erfahrungen einzubringen und direkt gegen den Abbau unserer sozialen Errungenschaften zu kämpfen. In Zusammenarbeit insbesondere mit Caritas, stelle ich immer wieder Forderungen auf und wir überlegen uns neue Strategien.

Ein weiteres Steckenpferd von mir ist das Kindswohl. Als Präsidentin der Stiftung Kinderschutz Schweiz habe ich hier ein aktives professionelles Team, welches mich auch in der politischen Arbeit unterstützt. Aber auch hier sind keine «grossen Würfe» möglich, sondern Feinheiten in Gesetzesberatungen wie bspw. bei einem Fernmeldegesetz oder bei einzelnen Vorstössen von ParlamentskollegInnen. Von einem Verbot von Körperstrafen in der Erziehung sind wir noch weit entfernt.

Ein weiteres Thema das mich beschäftigt, ist die Sexuelle Gesundheit und Reproduktion. Seit kurzem bin ich Stiftungsrätin von Santé Sexuelle – hier ist meine neueste Forderung im Parlament, dass Verhütungsmittel in der ganzen Schweiz für alle Frauen und Männer niederschwellig und kostenlos oder zumindest kostengünstig erhältlich sind. Ja, ich staunte sehr, als ich in einer Erhebung gelesen habe, dass wir hier grossen Nachholbedarf haben und andere Länder viel besser unterwegs sind.

Gleichstellung, da kennt ihr meine Position! Ich komme in Rage, wenn Menschen, nur des Geschlechtes wegen, unterschiedlich behandelt werden, nicht die gleichen Chancen bekommen, kämpfen müssen, diskriminiert werden, weniger verdienen, Gewalt erfahren, ausgeschlossen werden, ihren Lebensweg nicht frei wählen dürfen. Seit Jahrzehnten setze ich mich für eine offene soziale Gesellschaft ein, welche Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht akzeptiert, toleriert und fördert.   

Und als letztes Thema erwähne ich die Gesundheit. Das ist ein riesiger Strauss an blühenden, aber auch welken Blumen: Krankenkassenprämien, Pflegefinanzierung, Zulassungssteuerung für Ärzte, Medikamente, seltene Krankheiten, pflegende Angehörige, Experimentierartikel, Globalbudget, Gesundheitsförderung und viele mehr. Zusammen mit meinen Kolleginnen in der SGK versuchen wir jeweils dezidiert unsere Positionen einzubringen und stellen Anträge, damit unsere Ansichten in den Vorlagen auch zum Tragen kommen. Doch die Mehrheiten stehen nicht günstig für uns.

Es gibt noch weitere Themen, welche mir am Herzen liegen – doch die zwei Minuten lassen es nicht zu, darauf einzugehen.

Vielleicht nach der Volksgesundheit noch zur persönlichen Gesundheit: ich versuche mit gutem Vorbild voranzugehen, treibe regelmässig Sport, achte darauf, was ich esse und halte mich beim Alkohol und Zuckerkonsum stark zurück. Nicht immer ganz einfach im politischen Umfeld und mit der doch hohen zeitlichen und unregelmässigen Belastung. Doch gerade wir, die die Gesetze machen, sollten vorleben, was wir auch von den anderen erwarten.

Jedenfalls gibt es in den sozialen, gesellschaftspolitischen und Gesundheits-Themen noch einiges zu tun. Es sind nicht die Themen, welche eine grosse mediale Aufmerksamkeit verursachen – aber können denn alle 246 Mitglieder des Parlamentes sich nur auf diese konzentrieren? Nein – ich bin überzeugt, es braucht auch Politikerinnen wie mich, welche sich um die Menschen und ihre Bedürfnisse kümmern, in Ruhe arbeiten, ihren Job machen und trotzdem versuchen, den vielseitigen und vielfältigen Ansprüchen – wie auch den eigenen – gerecht zu werden.

Und deshalb möchte ich gerne nochmals kandidieren, meine Arbeit weiterführen, Neues dazu nehmen, Altes vielleicht auch loslassen. Mit vollem Engagement, damit wir künftig wieder zu dritt, resp. zu viert, in Bern vertreten sein werden.

(Es gilt das gesprochene Wort.)

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  • FERI Mit-Wirkung

    Staat und Wirtschaft werden oft als Konkurrenten dargestellt. Doch beide brauchen einander und wir brauchen beides: einen starken Staat und eine prosperierende Wirtschaft! Als Nationalrätin setze ich mich dafür ein, dass Staat und Wirtschaft die Verantwortung dafür teilen, dass die Bevölkerung gut und selbstbestimmt leben kann. Der Staat soll Anreize für die Wirtschaft setzen, sich sozial und ökologisch zu engagieren. Die Wirtschaft ist aufgefordert, Krippen anzubieten, nachhaltig mit Ressourcen umzugehen, junge Menschen auszubilden, Teilzeitstellen zu schaffen, Stellen für sozial Schwächere anzubieten und Personen mit einem Handicap zu beschäftigen. Und zwar so, dass es für alle Beteiligten Sinn macht. Hier geht es zu meiner beruflichen Tätigkeit, der Einzelfirma FERI Mit-Wirkung.

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